Reaves‘ Gala mit 51 Punkten: Lakers schlagen Kings trotz Star-Ausfällen

Austin Reaves erlebte am Sonntagabend den Höhepunkt seiner bisherigen Laufbahn. Mit einer beeindruckenden Karrierebestleistung von 51 Punkten führte der Guard die Los Angeles Lakers zu einem wichtigen 127-120 Auswärtssieg bei den Sacramento Kings. Nach dem Spiel wurde Reaves von seinen Teamkollegen mit der traditionellen „Wasserflaschen-Dusche“ gefeiert – eine Ehre, die ihm erst zum zweiten Mal in seiner Karriere zuteilwurde, seit er als Rookie mit einem Buzzer-Beater in Dallas erstmals auf sich aufmerksam machte.

Führung in Abwesenheit der Superstars

Der Sieg war umso bemerkenswerter, da die Lakers ersatzgeschwächt antraten. Sowohl Superstar LeBron James, der wegen Ischiasbeschwerden noch mehrere Wochen ausfallen dürfte, als auch der kürzlich verpflichtete Luka Doncic (Verstauchung am linken Finger und Prellung am linken Bein) fehlten. Reaves, der die Partie mit 11 Rebounds und 9 Assists knapp an einem Triple-Double vorbei beendete, füllte die Lücke eindrucksvoll. „Besonders in einer Nacht, in der man ohne Luka und ohne Bron spielt… muss man für das Team da sein und eine große Rolle übernehmen“, erklärte Reaves nach dem Spiel. „Ich dachte nicht ‚Du musst 50 machen‘, sondern ‚Tu alles, was du kannst, um dem Team zum Sieg zu verhelfen‘.“

Die Vorhersage der Teamkollegen

Obwohl Reaves selbst nicht die 50-Punkte-Marke anvisierte, hatten seine Teamkollegen bereits eine Vorahnung. Luka Doncic, der voraussichtlich eine Woche pausieren muss, schrieb Reaves vor dem Spiel eine SMS mit der Aufforderung, in seiner Abwesenheit 60 Punkte zu erzielen. Auch Jarred Vanderbilt stimmte ihn auf dem Weg zur Arena ein: „Ich sagte AR, verdammt, wir brauchen heute 50 von dir“, berichtete Vanderbilt. „Wie man sehen kann, hat er geliefert.“

Eine historische Leistung im Detail

Reaves‘ Auftritt war von beeindruckender Effizienz geprägt. Er traf 12 seiner 22 Würfe aus dem Feld und war von der Dreierlinie hochprozentig (6 von 10). Den Grundstein für seine Punktezahl legte er jedoch an der Freiwurflinie, wo er 21 seiner 22 Versuche verwandelte. Mit seinem vierten Dreier des Abends erreichte er zudem den Meilenstein von 500 Karriere-Dreiern (Platz 9 in der Franchise-Geschichte). Reaves ist erst der zwölfte Spieler in der ruhmreichen Historie der Lakers, der die 50-Punkte-Marke in einem Spiel knacken konnte.

Unterstützung durch das Kollektiv

Trotz Reaves‘ Dominanz war es ein Sieg des Kollektivs, das die Ausfälle kompensierte. Deandre Ayton zeigte mit 22 Punkten und 15 Rebounds sein bisher bestes Spiel im Trikot der Lakers. Rui Hachimura steuerte 18 Punkte bei, während Marcus Smart, der für Doncic in die Startformation rückte, auf 11 Zähler kam. „Ich denke, für diese Gruppe ist es wichtig zu wissen, dass man auch ohne diese beiden Jungs [James und Doncic] ein Basketballspiel gewinnen kann“, betonte Cheftrainer JJ Redick.

Nervenkitzel an der Freiwurflinie nach Stichelei

Den wohl stressigsten Moment des Abends erlebte Reaves 23 Sekunden vor Schluss, als er beim Stand von 49 Punkten an die Freiwurflinie trat. Der Grund: Nur zwei Tage zuvor hatten die Lakers die Minnesota Timberwolves besiegt, wobei Doncic einen späten Freiwurf verpasste und bei 49 Punkten „steckenblieb“. Reaves hatte seinen Teamkollegen daraufhin auf Instagram verspottet.

Dieser Scherz fiel ihm nun fast auf die Füße. „Ich werde nicht lügen: Als ich zur Freiwurflinie ging, dachte ich: ‚Verdammt, ich treffe jetzt besser'“, gab Reaves nach dem Spiel lachend zu. Er behielt die Nerven, traf beide Würfe und sicherte sich die 51 Punkte. Damit ist er erst der fünfte Laker seit dem Jahr 2000 (neben LeBron James, Kobe Bryant, Shaquille O’Neal und Anthony Davis), dem dies gelang. Die starke Freiwurfquote des gesamten Teams (41 von 46) war letztlich entscheidend, um den 30-Punkte-Vorteil der Kings von der Dreierlinie (18 erfolgreiche Würfe) zu kompensieren.